Von Jean Paul an Wilhelmine Boye. Bayreuth, 3. März 1808.
Brieftext
Emanuel hat mich zu meiner Freude — die in diesem
Briefe
besteht — an mein silbernes Eß- und Trinkzeug erinnert, von
dessen
Abwesenheit ich bisher weder auf meinem Gaumen noch
in meinem
Kopfe auch nur das Geringste verspürt habe.
Dieß mag sich der
Luxus merken, der wie der Straus immer
Metall verdauen will.
Freilich wird mich der Luxus auslachen
und erwiedern: im Krieg sei
dergleichen natürlich. Aber ich
antworte dem Diebe (weniger des
Geldes als des Vergnügens):
das ganze Leben ist eben stets irgend
wo Krieg und Nothfall. — Sie zu sehen umgeben von den andern
obwol leblosen Schönheiten Ihrer Natur, die endlich sich mit
Alpen schließt.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_492.html)