Von Jean Paul an Johann Friedrich Vieweg. Bayreuth, 5. März 1808.
Brieftext
Sie beantworten schwerer einen Brief, als einen Wechselbrief.
Ich danke Ihnen für Ihre gütige Aufnahme meiner Anweisung vom
17ten Nov. 1807 auf 150 rtl. Unsere Abrechnung ist nun
bald ge
schloßen; indeß bitt’ ich
Sie, mir die Ihrige nächstens zu senden — so
klein auch der
Rest noch sei —; da Sie (nicht ich) Agio und alles zu
summieren verstehen.
Auf die M[ichaelis]
M[esse] 1808 will ich mit der
Herausgabe
zweier Bändchen meiner vermischten Schriften
anfangen — worin
⅔ ein neuer komischer Roman und ⅓ Umarbeitung ist und womit
ich fortfahren kann, wenn
die Zeit — die kaufmännische — es er
laubt.
Das Honorar ist 4 Ld’or für den Bogen. Über das
gleichgültige
Bestimmtere mag ich aus Langweile, es unnütz
gesagt zu haben,
jetzt nichts sagen. Wollen Sie die Bändchen?
Das Übrige gibt sich.
Unserem alten Campe danken Sie in meinem Namen für sein
Wörterbuch, wiewol ich daraus noch nichts kenne als die
Einschiebsel
im Merkur. Gerade die ältesten und die
neuesten Wörter bewahre ein
Wörterbuch; die mittlern halten sich von selber in tausend
Werken
fest. Wer weiß es noch, daß Gegenstand, lustwandeln,
Sternwarte
anfangs als Miß-Wörter geklungen, als
voraus verschlagne Neu
Münzen? — Grüßen
Sie ihn — und sich. Und schreiben Sie mir!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_494.html)