Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 9. November 1808.

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Brieftext

[ Bayreuth, 9. Nov. 1808 ]

Guten Morgen, Unveraltender! Könnte man doch die Völker auf
eine so angenehme Weise aus der Unwissenheit reißen als Sie uns
Eltern heute! — Und dann mußt’ ich wieder besonders aus meiner
kommen, indem mir anfangs nichts heraufgeschickt wurde als Ihr
Blatt an C[aroline]; und ich erst unten Ihren köstlichen und witzigen
liebenden Brief fand. — Wenn ich etwas Gutes auf Ihr Papier
schreibe, will ich zum Danke an Sie denken. Blos das Siegellak
wünsch’ ich Ihnen nicht stückweise wieder zu geben, sondern — noch
lange in Ihrer Nähe zu wohnen.


Meine Frau muß im Gewühle ihrer Wasch- und Auszieh-Lasten
das Wiegenfestchen mit Ihnen und Otto bis ins neue Quartier ver
schieben.

R.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. 1 S. 4° auf feinem Papier. Präsentat: 9 Nov. 1808.

Emanuel hatte Geschenke für Max und Odilie zu deren Geburtstag geschickt, an den Richters im Drang der Vorbereitung des Umzugs gar nicht gedacht hatten. Auch Karoline bedankt sich in einem gleichzeitigen Billett. 245, 31–33 Für die von Haus zu Haus geschickten Billette brauchte Jean Paul kein Siegellack.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_590.html)