Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 9. Februar 1805.
Brieftext
Ich wünsche Ihnen, Alter, wahrhaftes Glück für das Jahr, das
Sie beim Empfange dieser Zeilen anheben. Der Himmel vermehre
Ihre Jahre und dadurch das, was, wie man sagt, nie vor ihnen
kommt. — Mein Spitz, der in den Tag hinein lebt ohne irgend
einen
Geburtstag — vielleicht hat er schon seinen Todestag
begangen,
denn er ist blind geworden, von mir weggeirrt, 5
Tage ausgeblieben,
wiedergekommen, gestern wieder
entkommen — —
Jetzt weiß ich aber nicht, was ich noch außer der Parenthese
sagen wollte. Sein junger Successor war da eh’ er wiederkam und
wurde dann auf einem Teller rückwärts sein Kollaborator. Der
Hund ist gut. — Im Februar der eleganten Zeitung werden Sie
einen Aufsatz „Kunst einzuschlafen“ von mir finden. —
Die ver
schiedenen Dinten kommen daher, weil ich
sie probieren will hier. —
Vielleicht, wenn ich darf, begleit’
ich Emanuel nach Offenbach. Ich
bin der nördlichen Winter so hundssatt! — Mozarts
„Martin“
wurde oft von der schönen Herder gesungen und vom Vater.
—
[
dick ausgestrichen:
Ich will hier einige Worte ausstreichen, damit
Sie etwas
zu errathen bekommen: es sind eben diese selber.] — Adieu!
Ich grüße Ihre liebens- und hörenswürdige Hofmann. Sie
können Ihr dieses zu einem Billet zuschneiden, bloß indem Sie
es
abschneiden.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_61.html)