Von Jean Paul an Johann Gottlob Feind. Weimar, 2. November 1798.

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Brieftext

Weimar d. 2 Nov. 98.

Ich dank’ Ihnen von ganzen [!] Herzen für Ihre zu liebe Sorge
um mich, lieber Herr Feind. Dieses Mobiliarvermögen verdient kaum
einen Brief oder eine Emballage; lassen Sie ihm, wenn Sie können,
eine kleine Stelle bis auf ein Fuhrwerk des Zufals.

Die 2 Kisten werden Sie die Güte haben mir zu senden.

Von beiliegenden Briefen bitt’ ich daß der weibliche in die weiblichen
Hände selber komme durch die Güte von Mad. Feind. —

Um den lezten Punkt unsers Kommerzientraktats gar abzuthun
— welches mündlich nicht so leicht war —, sez ich blos noch dazu, daß
ich Sie um 3½ Louisd’or in Golde für den Drukbogen nach dem Ab
druk bitte — und bei der 2ten Auflage die Hälfte — und das Drittel
bei der dritten. —

Alle meine Tage hier sind Weihnachts-, Oster- und Pfingstfesttage
und es fehlet mir nichts als — Zeit.

Leben Sie froh! Erneuern Sie mein Andenken bei Madame Feind,
eh ich es selber thue, und bei allen lieben Ihrigen!

Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin acc. ms. 1890. 71 (derzeit BJK). 3½ S. Vermerk des Empfängers: 1798. 2 Novbr. J. PaulRichter in Weymar, logiert bey d. Sattler Kienholz am Markte [vgl. 105, 18 †]. Beiliegend ein Zettel von der gleichen Hand mit einer Kalkulation über ein Werk von 20 Bogen à  19 rtl. Honorar.

111,32 Mobiliarvermögen: Jean Paul hatte Betten in Leipzig zurückgelassen, s. Nr. 442. 112, 1 der weibliche Brief: Nr. 146. 3–7 Kommerzientraktat: s. 104, 6 ff.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_148.html)