Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Weimar, 13. November 1798.
Brieftext
Herzlichsten Dank für Ihre Gefälligkeit und Schnelligkeit! — Die
Bericht[igung] der
Ber[ichtigung] ist schamlose
selbstbewuste Im
moralität, wozu Ihre Anklage nicht die
geringste Schminke herleiht.
Antworten Sie — und zwar im
litt. Anzeiger — kurz und straf und
unwillig: daß der unmoralische Verleger sich nicht retten
konte und daß
Sie in Rüksicht der Unmoralität nur ihn gemeint und
daß man die
moralische Anklage mit der kritischen
zusammenwerfe. — In einem
Briefe an Hennings hatt’ ich blos ein sanft-rügendes und
wohl
wollendes Urtheil über die Reise
gefält. — Mich ekelt die Sache.
An der rint[elschen] Rezension ist nichts
als guter Wille.
Schreiben Sie mir zuweilen städtische und litterarische Neuigkeiten,
da ich mich jezt von leztern scheide und in die delphische
Höle der Her
derschen und Böttigerschen Bibliothek vergrabe.
Dem 2ten Theil von Sternbald fehlen Szenen — Karaktere
— Neuheit — Stof — kurz Fielding und Richardson.
Grüssen Sie Feinds und Herman. Adio!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_153.html)