Von Jean Paul an Auguste Schlichtegroll. Weimar, 20. Januar 1800.
Brieftext
So sind sie alle, nämlich die Weiber, nämlich die guten, wenigstens
die sehr guten. — daß im Herzen — das am meisten sündigt,
besonders
an Ihrem Geschlecht, aber nicht durch Kälte —
das Schlagen (obwohl
nicht für meine Geliebten) aufhört. —
Die todtgefrorne Linke (denn
die Rechte bleibt durch Ring und
Schreibfeder warm) wecken Sie
wieder von Todten auf etc. —
Sie sind selbst eine Lenette und es fehlet
Ihnen
nichts dazu als ihre — Fehler. Die Männer haben zu wenig
Lenettenhaftes. Wir mögen nicht handeln oder opfern ausser für Lohn
auf Sicht (a vista), die Weiber
ertragen Respittage und präsentieren
nur Wechsel a uso. Gute Nacht! Ich wolt’ ich sagt’ es auf Ihrer
Treppe und hielte Ihre Hand. Ihr Schlichtegrol könte wohl
zuweilen
meiner sein und unter Ihre Briefe sezen: guten Tag, Paul.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_387.html)