Von Jean Paul an Auguste von Beck und Luise Theodora Emilie Herder. Weimar, 6. Februar 1800.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

Auf rotem Papier
[ Weimar, 6. Febr. 1800 ]

Liebe Dioskurinnen! Dieses Aurorens Schminkläpgen sol Sie blos
fragen, ob Sie auch zur Koppenfels eingeladen sind wie ich. Ist’s
möglich: so kommen Sie — wünscht’ ich von ganzer Seele — auch
uneingeladen, damit doch etwas da ist und ich abends Ihrer theuern
Mutter etwas bessers mitbringe als mich. Der Himmel geb’ Ihnen
so breite und dornenlose Rosenblätter wie meines da, ists anders in
der Welt und in Weimar möglich.

J. P. F. Richter
Herzogl. Hildburghausischer Legazionsrath

[Adr.] Mlles Luise und Auguste.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin acc. ms. 1932. 63 (derzeit BJK). 1 S.; Adr. auf der Rücks. K ohne Überschrift. 291,15 breite] grosse K wie] als K

Vgl. 247, 32 —34 und 310, 15 —28. Luise Herder, die einzige Tochter desDichters, geb. 23. April 1781, wurde 1809 nach dem Tode der Mutter die(zweite) Frau des Kammerrats Stichling, starb 12. März 1860. Über Richters Beziehung zu ihr s. meinen Aufsatz „Jean Paul als verschmähterLiebhaber“, Neue Schweizer Rundschau, Nov. 1950, Nr. 7, S. 402—11(auch im Hesperus, Nr. 16, Okt. 1958). — Auguste von Beck, die NichteKarolinens von Feuchtersleben, geb. 26. April 1784, heiratete 1801 denProfessor Joh. Peter Cunis in Weimar, wurde schon nach drei Jahren Witwe,starb 1837.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_395.html)