Von Jean Paul an Christian Otto. Weimar, 11. August 1800.

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Brieftext

Citissime.
Weimar d. 11 Aug. 1800 .

Dein Avertissement eines künftigen Briefs erhielt ich. Künftig
brauche, bitt’ ich dich, das Recht des R[eichs]hofraths, deine Briefe
nicht zu frankieren; ich fodere es. — Gegenwärtige an C. send’ ich
dir zur schnellesten Zurükkehr. Ofner ist kein Herz als meines dir. —
Schreibe mir doch unendlich mehr von dir und deiner Lage. — 8 Tage
versas ich in Gotha. — Nächstens mehr oder vielmehr etwas. —
Mein Entschlus über die Lossagung von C. steht doch fest. Du irrest,
wenn du sie blos Fremden zuschreibst. — Erwiedere Amönens Grus.
— Himmel! schreibe mir viel. — Weimar ekelt mich. — Wahrschein
lich zieh’ ich 1 Monat nach Rudolstadt zur Liebman für Geld;
sie haben meine Pathin Klotilde taufen lassen.

Lebe wohl, Alter Guter!

R.

Meinen theuern Emanuel grüsse.

Warlich ich bin heiter. Solche Schmerzen wie du in Hof in mir
sahest, finden keinen Weg mehr in die alte Seele, die ausgebrant und
durchgearbeitet ist.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. 3 S. 8°. J 1: Otto 3,308. J 2: Nerrlich Nr. 78. B:IV. Abt., III.2, Nr. 409. A: IV. Abt., III.2, Nr. 416. 362,11 in2] aus bei H

Angekommen 17. August. 362, 1 f. Seinem Handkalender zufolge warJean Paul vom 2. bis 8. August in Gotha.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_502.html)