Von Jean Paul an Friedrich Benedikt von Oertel. Leipzig, 21. Februar 1798.
Brieftext
Mein guter Oertel, ich mag dir und den Deinigen keine falsch
gehende oder gar nicht aufgezogne Maschine bringen. Ich sas
den
ganzen Abend einsam im Finstern und wil so bleiben. Was
könt’ ich
zwischen den Tellern und den Unterbrechungen und
meiner innern
Oede, mit dir heute eigentlich anfangen? Kanst
du aber, Geliebtester,
morgen früh, ohne
deine Opfer, bei mir vorüberfliehen, so thust du
es ohnehin. Ach ich komme bald zu dir und zu Deiner und mus es bald:
ach ich mus dich bald haben. Gute Nacht, gute Nacht, ihr
beide!
Entschuldige mich bei allen Lieben! Mein ganzer Tag
bestand heute
im Verlieren.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_56.html)