Von Jean Paul an Emanuel. Hof, 3. September 1795.

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Brieftext

Hof d. 3 Sept. 1795.

Mein theuerer Emanuel,

Nur ein Wort! Wenn Sie endlich einmal zugleich mit diesen schönen
Nachsommertagen Hof besuchen, wozu unser gute Genius endlich den
Ihrigen bereden möge, so bringen Sie mir etwas mit: weissen, feinen
Bewer, die Elle à 32 gr. oder so ungefähr. Ich ziehe schon lange mit
einem Sommerbalg herum, der eben so viel Oefnungen und Poren ge
wint als ich selber; ich mus mich auf den Winter in einen Ueberrok ver
puppen. Sie werden schon ungefähr den Quadratinhalt einer Knochen
baute wie der meinigen wissen; ich glaube vier Ellen brauch’ ich.


Vergeben Sie mir meine Bitte von so körperlichem Inhalt, und das
gute Schiksal mache Ihnen den Weg nach Hof sanfter, ebener und
leichter als es den Ihres Lebens gemacht hat. Ihr


Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

* J 1: Morgenblatt, 17. Sept. 1828, Nr. 224. J 2: Nachlaß 5,246. B:IV. Abt. II, Nr. 53? 108 ,9 à] zu J 2

108,9 Bewer = beaver, Biber (Stoff); vgl. Bd. I, Nr. 10 und 29,13, 18 , 49, 12 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_158.html)