Von Jean Paul an Friedrich Hildebrand Freiherr von Einsiedel-Scharfenstein. Hof, 3. August 1796.
Brieftext
Einen Brief — eine Abhandlung — den Verfasser von beiden und
den R[eichs]Frieden
.. diese 4 Dinge wünsch’ ich schon lange zu sehen
und sehe sie
nicht. Sie und den Frieden halten zwar die Feinde auf;
aber eine Abhandlung braucht keinen Pas sondern ist selbst einer.
[Ich]
sehne mich nach einem Wort, das mir die Tage meines prairiale,
meines Flurenmonats palingenesiert. Ihr Kammerhernschlüssel
ist
kein Löseschlüssel Ihres Schweigens und Aussenbleibens
— aber der
Krieg, der um Ihre Gränze schleicht, so wie er über
unsre zieht. Aus
Ihrem Otaheiti mus die Aussicht auf
die fernen Schlachtfelder um
uns her sich mit einem grellen Kontrast schliessen. —
Schreiben Sie
mir, ob es nicht zu spät ist, aber nicht selbst
zu spät. Ich wünsche Ihnen
frohe Tage und die nöthigen Katarhe
[?], wenn Sie gute Bücher
haben. Ihre eben so warme als lichte Seele erwiedere mir gern
die
Freundschaft, die in der meinigen immer für Sie
bleibt.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_367.html)