Von Jean Paul an Caroline Mayer. Berlin, April 1801.

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Brieftext

[ Berlin, April 1801? ]

Wie kamst du zum Traume, daß ich heute zu Bernh[ardi] gehe?
Nur zu dir; also um 7. Uhr. Freilich hätt’ ich dich so unendlich gern
allein an meiner Seele gehabt. Komme wenigstens um 7 Uhr, wenn
es klingelt, wie auf einer Bühne aus deiner Kulisse entgegen. Ich kan
dich gar zu wenig entbehren. So schmerzte mich dein voriger Schmerz
so tief. Das ist blos das Unrecht (von mir) daß du einen dabei hast.
Adieu Herz meines Herzens!


[Adr.] Der Demoiselle Carol. Mayer Wohlgeboren alhier.


Beiliegend die rothe kostbare Soldatenbinde für 2 Köpfgen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Goethe- u. Schiller-Archiv. 1 S.; Adr. auf der Rücks. J: Denkw.2,293×. B: IV. Abt., IV, Nr. 120. 64,10 kamst] vielleicht komst 15 das] nachtr. (von mir)] nachtr.

Karoline bittet ihn in B, bevor er zu Bernhardi gehe, auf eine Stundezu ihr zu kommen, wo er eine Hofrätin Wuster (Wunster, s. die folgendeNummer) aus Breslau, deren Mann im Sommer ein Stammbuchblatt vonihm geholt habe, sowie die Scheve treffen werde. 64, 18 Die rote Soldatenbinde war das Abzeichen der Enrollierten; vgl. I. Abt., V, 25,32;hier wohl ein Kopftuch.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_113.html)