Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, 10. März 1801.

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Brieftext

[ Berlin, 10. März 1801. Dienstag]

Ich hatte mich freilich sehr gefreuet. Gestern hättest du mich nicht
gefunden. Heute ess’ ich bei dem Minister Hardenberg (um 3 Uhr)
und abends (d. h. gleich hinter her) bei Tiek in der Gelehrtengesel
schaft. Ich weis nicht, Liebe, wie ich wieder an dein Herz gelangen kan.
Hat uns die Bernhard nicht alle verstrikt: so komm’ ich freilich morgen.
Am Donnerstag bin ich bei der Berg versagt. Ich bin heiter und
kräftig. Wenn ich dich nur an mir hätte! Der Frühlingstag leuchtet
über unsere künftige Reise hin und das ganze Herz wird helle Hofnung!
Sie sei in deinem lebendig!

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Goethe- u. Schiller-Archiv.

Offenbar am Dienstag geschrieben; das Diner bei Hardenberg fandalso am Geburtstag der Königin statt (vgl. 53, 17), nicht erst am 11., wie derfolgende Brief (Z. 25) angibt. Daß Jean Paul nur einmal bei Hardenbergeingeladen war, ergibt sich aus Nr. 169.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_94.html)