Von Jean Paul an Caroline Mayer. Berlin, Mai 1801.
Brieftext
Hier sind 4 Ld’or, die du vorher wechseln lässest. Der
gestrige
Abend schimmert mir immer mit seinem
Abendrothe herüber. Aber
auch der Schmerz über deinen Schmerz,
du Edle, drängt sich immer
durch die Freude durch; in mein
Innerstes gräbt er sich hinab. Wollen
wir doch über das Leben
mit Flügeln gehen, da wir sie haben, und
wollen uns nicht am
Boden martern! — Wie verklärt deine Seele
vor meiner
ruht, drück’ ich nicht mit Worten aus sondern wenn ich
kan mit
Thaten. Noch nie hat wohl die Zeit einer Liebe, da sie ihr
sonst nimt, so viel gegeben als meiner. Sei ruhig, mein
Herz!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_129a.html)