Von Jean Paul an Friedrich Ludwig Freiherr von Witzleben. Kassel, 23. September 1801.
Brieftext
Die Gräfin eilte diesen Morgen nach Göttingen, um den
Augen
arzt, der diese Nacht abreiset,
noch am Tage zu treffen. Sie lässet
Ihnen alles Dankbare in
ihrem Namen sagen, was ich auch in meinem
zu sagen habe; und
freuet sich auf das Wiedersehen wie ich mich auf
das
Wiedererinnern. In Meiningen sol mir der gestrige Tag
mit
seinen Gaben oft vor der Phantasie vorüberziehen; und Sie
sind der
Anführer desselben. — Ich weis nicht, ob ich
heute das Glük noch
habe — da ich morgen wegflattere —, Sie
und alles das Schöne und
Gute was Sie umgiebt, noch einmal zu
sehen. Nehmen Sie noch
einmal meinen herzlichsten Dank für
alles an, der’s freilich nur in
Worten sein kan, und haben Sie
und Ihre trefliche Gattin und Kinder
so schöne Tage als der war, den Sie gestern
austheilten.
herzl. Freund
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_190.html)