Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Meiningen, 9. Juni 1802.
Brieftext
Da wir uns noch in M ... befinden und erst im August nach Leipzig gehen,
ist es noch Zeit mit Ihnen in unserm Hause glüklich zu
seyn.
Unendlich freuen wir uns Sie, guter Thieriot, wiederzusehen,
welches mit Hülfe
Ihrer schönen Lorgnette früher geschehen kann als Sie es denken, wenn wir jeder
(Richter und ich) ein Auge dahinter stecken.
1) Aber holen können wir Sie nicht, denn
wir waren erst in Hildburghausen. zum
Beweise dafür, tragen Sie inliegenden Brief (10
[?] wär’ beßer, denken Sie) zur
Feuchtersleben, von der Sie un-
recht gelobt werden.
2) Aber halten Sie Sich nicht auf,
sondern kommen Sie schnell vor unsere Augen,
und lernen Sie in
der Eil „erzählen“. denn Sie sollen recht geplagt werden. Vor
zwei Tagen, sah ich Ihre Erscheinung, — so wars also eine Vorbedeutung Ihrer
Nähe.
3) Aber ich fahre drüben so fort:
auf der andern Seite:
Schrieb’ ich gerade nicht — autorisch —
so schrieb’ ich mehr.
Kommen Sie nur. Der Herzog von H[ildburg
hause]n
sagte mir seine Lust, Sie gar anzustellen bei seiner Kapelle.
Möge Sie diese Hiobspost des Glüks nicht niederschlagen! —
Richter
Machen Sie ja unser Haus zum Durchgang nach und von Leipzig.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_281.html)