Von Jean Paul an Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Meiningen, 17. Juni 1802.

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Brieftext

Meiningen d. 17. Jun. 1802 [Donnerstag].

Freudig dank’ ich für Ihren Brief, Verehrtester! Das mal besteht
meine Antwort nur in einer Frage: ob ich nämlich mit Ihrem vor
treflichen Gedichte — dem ich indes leichter das Lob als das Ja
gebe — nicht dem T[eutschen] Merkur das zweite Geschenk machen
dürfe. Ihre Antwort darauf bitt’ ich Sie nach Weimar zu senden an
mich, weil ich Ende künftiger Woche dahin gehe und fliege. Dieser
Titan hoft’ ich — und hoffe noch — solte Sie mehr befriedigen mit
seinem blossen sanften Sonnenschein der Poesie, als jeder vorige.

Es gehe Ihrem ewig jungen Geiste und Herzen so wohl wie es sol!


Ihr J. P. F. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Gleimhaus, Halberstadt. 1½ S. 8°. K: Gleim — J: Körte. B:IV. Abt., IV, Nr. 235. 155,21 T.] aus d. H 24 hoft’] aus hoff’ H

Gleim hatte das Gedicht von den drei Federn Jean Pauls geschickt undihn gebeten, künftig alles mit der Feder der Liebe zu schreiben; s. Nr. 293†.Ein anderes Gedicht Gleims auf Jean Paul s. Wahrheit 6,139.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_285.html)