Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Johannes Büel. Gotha, 4. Juli 1802.

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Brieftext

Ich fahre in unserem Gespräche vor der Thüre des Gasthofs zur
Schelle fort: Der Kampf für die Freiheit ist noch [!] eine. Wie das
Sehnen nach Unsterblichkeit der Beweis und schon der Anfang der
selben ist: so ist Sehnen nach Freiheit selber Freiheit. Daher wird aus
dem Golgatha der Alpen einmal ein Thabor werden; und dasselbe
Erdbeben, das in der Natur die Berge verschlingt, erschaft sie auch.


Es geh’ Ihnen überal wohl, sogar in der Ferne
Ihrer Höhen; und nur dadurch höre Ihre Hofnung
auf, daß sie — erfült wird.

Gotha d. 4. Jul. 1802.
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Zentralbibl. Zürich. J: Zürcher Taschenbuch auf 1892, S. 140. 159,9 dadurch] aus dan Ihre] ihre 10 daß] aus wen[n]

Joh. Büel von Stein a. Rh. (1761—1830) hielt sich 1802/03 in Gothaauf, wo er den Titel eines Bibliothekars und Hofrats erhielt.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_292.html)