Von Jean Paul an Friedrich Benedikt von Oertel. Coburg, 4. November 1803.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

Koburg d. 4. Nov. 1803.

Habe Dank für dein liebeswarmes, obwohl halbsylbiges Brieflein!
Hätt’ ich armer oder wilder Teufel nur Zeit: ich schriebe warlich
längere breitere Blätter. Dieses da ist nur interessiert; ich bitte dich
nämlich, die vorige Ankündigung „der Programmen“ etc. in die zu
verwandeln: „Jean Pauls Vorlesungen über die Dichtkunst; gehalten
in der Leipziger Ostermesse 1804“. — Oder besser alles gar unterlassen
zu lassen, da ich die Ankündigung durch Spazier auch machen lasse.
Jezt erst bin ich über die Wahl der Form einig geworden. — Erne
stine
ist bei mir, deren Licht und Wärme du durch ihren Sonnenhof
nicht genug gesehen; doch würde dir meine Frau durch ihren philo
sophischen einsiedlerischen Lebens Ernst mehr zusagen. — Deine Sophie
sei recht gegrüsset und ihr Man auch.


R.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. 1 S. 8°; auf der Rücks. Adr.: H. Baron Fried. v. Oertel. Vermerk Oertels: Jean Paul vom 3ten [!] November 1803. K: Oertel

Nov. J: Denkw. 1,396. B: IV. Abt., IV, Nr. 307. 248,11 Jean bis 12 1804] aus Vorlesungen über die Dichtkunst; in der Ostermesse 1804 zu Leipzig gehaltenvon J. P. H 12 besser] nachtr. H 17 einsiedlerischen] nachtr. H

Die Ankündigung der „Vorlesungen“ erschien in der Zeitung f. d. eleganteWelt v. 12. Nov. 1803, Nr. 136; s. auch I. Abt., XI, 316,29ff.† (FlegeljahreNr. 50). 248, 14–17 Oertel hatte geschrieben: „Meine Sehnsucht, DeineFrau kennen zu lernen, wird um so größer, als sie (aufrichtig gestanden und bloß unter uns) ihren Schwestern nicht ähnlich seyn darf, um mir zugefallen.“

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_419.html)