Von Jean Paul an Siegfried August Mahlmann. Coburg, 4. November 1803.
Brieftext
Ein solches Opfer als du der schwesterlichen Liebe
gebracht,
war zu gros als daß ich Ehemann
[!] dich Eheman hätte darum bitten
dürfen ohne Ungerechtigkeit; aber desto mehr dank’ ich dir für
ein
Opfer, dessen Grösse ich, da es gegenseitig ist, aus
dem Lieben und
Loben deiner Frau am schönsten erkenne.
Du darfst sagen: ich werde
geliebt. Sie wird für ihre
Kob[urger] Opfer und Freuden
belohnt
werden, hoff’ ich, in der Stunde, wo ihr beide euch wieder
habt, ihr
wüstet aber gar nicht, wie gros eine solche Freude
wäre, wenn ihr sie
nicht schon genossen hättet. Fahre fort in
deinem unschuldigen Kind
leinstag bethlehemitischer
Ermordungen — wo man überal peitschet —,
zumal da du ungleich dem Herodes gerade das
Gott-Messiasgen
durch das Tödten der Kinder zu erhalten suchst —
Gesichts-Passabel
heit
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_420.html)