Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, Weihnachten 1800.

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Brieftext

[ Berlin, Weihnachten 1800 ]

Guten Morgen! Du hast mir gestern mit dem Matin auf eine eigne
Weise Guten Abend gesagt, obwohl auf eine zu hübsche. Ich danke
dir und dem Vater recht sehr für diese schöne Rotunda, in die ihr mich
gesezt habt; und es geschah wahrscheinlich mehr der Schönheit als
des (sanften) Winters wegen. — Gestern gab ich der Klenke schon zu
sehr mein Wort für das Diner bei der Gräfin — auch die Bernhard
ist da — als daß ichs zu meinem Vortheil brechen dürfte. Abends
aber komm’ ich mit meinem braunen Soir (warum Matin?) und wil
an dem geliebten Herzen meiner Karoline einmal recht seelig sein.
Adio, meine Geliebteste! Heute komm ich früh unter dein schönes Auge.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Goethe- u. Schiller-Archiv. 1 S.; auf der Rücks.: Gnädigster Herr, wohl an den Erbprinzen von Mecklenburg-Strelitz gerichtet. J: Denkw.2,295×. B: IV. Abt., IV, Nr. 60. A: IV. Abt., IV, Nr. 61. 27,33 obwohl] nach ob eingefügt zu 28,7 einmal] nachtr.

Vgl. 31, 15–17. Karoline hatte ihm zum Schutz gegen Erkältung einenMantel geschickt und ihn zu morgen Mittag zum Essen gebeten.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_46.html)