Von Jean Paul an August Ludwig von Spangenberg. Schwarzenbach a. d. Saale, 21. September 1790.
Brieftext
So freigebig Sie mit allem was Sie haben sind: so wenig sind
Sies mit Ihren Briefen und Sie sind ein wahrer Harpagon damit;
ich mus mit 10 von meinen Einen von Ihren abkaufen,
welches nicht
christlich ist. Daher such’ und seh’ ich stat
der Briefe den Briefsteller —
und zwar schon wieder den 26 Sept. um 6 Uhr 1790. — Im Grunde
komm’ ich ohnehin selten zu Ihnen: denn Sie müssen nur
bedenken
und zusammenrechnen, wie oft ich meinen Wünschen die
Venzkaer
Himmelsfarth
[!] abschlage und wie oft ich mich, beim
Streit meiner
Neigung und der Schiklichkeit, für die leztere
erkläre. Da die schöne
Natur und
d[ie]
Schäff[erin] uns zugleich etc. Macht der
Himmel
durch Wasser meine Hofnung zu Wasser: so schieb’ ich mein
Ver
gnügen und Ihre Belästigung nur auf.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_339.html)