Von Jean Paul an Georg Joachim Göschen. Hof, 13. Januar 1791.
Brieftext
p. p.
Es wird einerlei sein, ob ich mich an Sie oder an den schottischen
Meister aller schönen Künste mit der Bitte wende, der Thalia diesen
Aufsaz zu geben, wenn sie anders neben ihre Vignetten
und Altar
blätter Schliesquadrätgen stellen mag. Mir
ists darum nicht einerlei,
weil ich Ihnen schon vor einem
Jahre für den Brief danken wolte, den
Sie mir vor einem Jahre
geschrieben: ich werde von Monat zu
Monat immer mehr Ihrer
Meinung und die Zeit wischt am besten
die Täuschungen
der Eigenliebe wie des Kummers weg. Hätte das
Publikum mehrere
Buchhändler von soviel Geschmak: so hätt’ es
selber einen
bessern; denn beide verderben einander wechselseitig. —
Sie würden mir eine Gefälligkeit erweisen, wenn Sie mir die
Nachricht der Einrückung oder im andern Falle das Mspt bald gäben.
Im ersten Falle können Sie mir für dieses schriftstellerische
punctum
saliens schicken was die
ökonomischen Verhältnisse Ihrer Thalia
wollen. Ich bin mit wahrer und ausgezeichneter Hochachtung
gehors. Diener
Fried. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_355.html)