Von Jean Paul an Christian Otto. Schwarzenbach a. d. Saale, 19. Januar 1791.
Brieftext
Ob ich gleich vorhatte, den Schiller nur zu meinem Vergnügen
zu lesen: so war er doch, oder eben deswegen in ein
Paar Tagen zu
Ende und es war mir als säh’ ich meinen Pylad
beim Herold Hut und
Stok nehmen.
In der Blumenlese ist nichts schlechtes und nichts Mniochisches,
sondern Mittelgut; und nur manchmal Strophen wie die dritte,
Seite 122.
Fast wär’ ich gestern durch den schönen Tag hindurch in euer
Konzert gegangen.
Am Donnerstag werdet ihr mich wieder mit neuen Büchern über
legen und überbauen, nachdem kaum die alten heim sind; aber
haltet
Maas damit und bedenkt, (ihr habt ia Vernunft)
daß es, bei meinen
Lesereien, Lehrereien und Schreibereien,
die mein Haus zu einem
Raspelhaus machen, genug ist, wenn ihr
mir 3, oder 4 der besten über
den Hals schikt. Ich kan euchs
aber nicht wehren.
Am Sonabend werden wir einander um 3 Uhr begegnen.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_356.html)