Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Leipzig, 24. Oktober 1783.
Brieftext
Hocherwürdiger und hochgelerter Herr,
Hochzuvererender Herr Pfarrer,
Zum Briefschreiben hat mir seit meinem Hiersein eben so ser die
Zeit gefelet als Ihnen vielleicht der Wille. Auf das Büchelgen, das ich
hier | mit übersende, hab’ ich sie weniger als auf die
Satiren gewendet,
die sich von meinen gedrukten an Bogenzal, Titel und
vielleicht auch
Wert unterscheiden werden. Auch sind Sie mir
Einen Brief noch
schuldig; und dieses ist schon der zweite,
den ich Ihnen borge. Ihr
gänzliches Stilschweigen lässet mich
fast andre Ursachen fürchten als
die, die Sie
gewönlich mit Ihren Briefen geizig machen. Ihre Antwort
erst
kan mir diese Furcht benemen, die den gegenwärtigen Brief troz
meiner Geschwäzigkeit abkürzt. — Ob dieses Bändgen, das kleiner,
das teurer (ich bekam zum Honorarium 126 rtl.) ist als das
erste, auch
besser ist als das erste, werden Sie in der
Antwort zu entscheiden nicht
vergessen, unter deren
Erwartung ich bin
Leipzig den 24 Oktob. 1783.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_62.html)