Von Jean Paul an Philipp Erasmus Reich. Hof, 5. Dezember 1784.

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Brieftext


[ Hof, 5. Dez. 1784 ]

Sie schlugen mir den Verlag etc. unter einer Einschränkung ab, die
mir noch nicht alle Hofnung benahm. Sie schrieben: Sie könten es iezt
nicht lesen; auch könten Sie es vor der Hand auch nicht annehmen.
Unterdessen hab’ ich das ganze Manuskript, das hier nicht ganz folgt,
völlig umgeschmolzen und mit neuen Stükken ergänzet. Jene Ein
schränkung und diese Umarbeitung mögen die Zudringlichkeit vielleicht
entschuldigen, die ich mir durch die Wiederholung einer abgeschlagnen
Bitte zu Schulden kommen lasse. Möchten Sie mir wenigstens die ge
währen, es zu prüfen oder prüfen zu lassen! Und vielleicht bewilligen
Sie mir diese leztere, wenn ich mich auf das Urtheil beruffe, das
H. Meißner und Weisse über diese Satiren gefället.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: 15. An Reiche den 5 [aus 6] Dez. 137,31 Einschränkung] aus Bedingung

Vgl. Nr. 72†. Nach der Schreibung „Reiche“ hier, 134, 4 und 136, 23 käme auch der Magister Karl Christoph Reiche, der Begründer der Gelehrtenbuchhandlung, in Frage, zumal da Hermann im Januar 1785 an Albrecht Otto schreibt, Oerthel habe Richters Manuskript nach Dessau (dem Sitz der Gelehrtenbuchhandlung) geschickt, auch von dort sei es zurückgekommen (Schreinert S. 33). Allein 136, 22f. wird ja deutlich zwischen der Gelehrtenbuchhandlung und Reiche unterschieden. (Die Verwechslung von Reich und Reiche erklärt sich leicht aus der Genitivform Reichens, so wie auch zwischen Schütz und Schütze, Schulz und Schulze oft nicht deutlich unterschieden wird.)

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_85.html)