Von Jean Paul an Heinrich Voß. Bayreuth, 2. Oktober 1821.
Brieftext
Mein guter Heinrich! Mein Max wurde in der vorigen Woche
begraben. Sein heidelberger Leben, Kranksein, Heilen und
Reisen
endigten ihn hier mit einem Nervenfieber! — Lasse mich
schweigen,
mein Leben ist gar zu arm geworden auf einmal.
— — — — —
Meine Frau reiset Ende dieser Woche mit Odilie nach Heidelberg,
um dort noch alles vom vorigen Da-sein zu ordnen und zu
hören. Daher
ist der Zweck dieses Briefes die innigste
Bitte, daß du auch dort sein
möchtest, um ihr zu helfen und
zu erzählen. — Seine Bücher verkaufe
und versteigere bei
Gelegenheit. Zwei der besten nimm dir zu einem
Andenken. Blos Daub’s Werke schicke mir mit. — Mein Körper hat
alles ausgehalten. Es gehe dir wohl! Grüße alle Deinen.
Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_213.html)