Von Jean Paul an Christian Sigismund Krause. Bayreuth, 10. Februar 1823.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth,10. Febr. 1823 ]

Entschuldigen Sie das Behalten des Hermes mit seiner Reichhaltig
keit (besonders bei seinem Lettern-Goldstaube; denn leider nehmen die
verkleinerten Lettern mit den verkleinernden Brillen zu) und mit der
Menge von Werken um mich her, über die ich das Interdikt der
K[anzlei] Bibl[iothek] gar nicht bemerke — Curiosa und lusus naturae
— scribacis.
Es ist nur ein Imbiß von den Gerichten, womit mir die
Post wöchentlich die Tafel deckt, daß ich die Eßwaren öffentlich so lobe
wie ein Stadtflecken ein abgehendes Regiment. Für Ihre so wohl
wollende Mittheilung von Lafontaine’s geldlicher Kanonisazion kann
ich Ihnen nicht genug danken, ob mich gleich — ihr Geistiges aus
genommen — gar nichts von der preußischen Sache angeht oder erfreut.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: An Krause 10ten Febr. B: IV. Abt., VIII, Nr. 230. A: IV. Abt., VIII, Nr. 233. 217,30 ob] aus da

Krause hatte den 6. Bd. der Zeitschrift Hermes gesandt zum Austausch gegen den 7ten und dabei erwähnt, (August) Lafontaine seiim vorigen Jahr endlich in den Genuß seines — auf 470 Taler herab- gesetzten — Kanonikats (auf das sich J. P. ehemals Hoffnung gemachthatte) eingetreten. J. P. sandte ihm zum Dank zwei ihm zugegangeneBücher, darunter eine Fortsetzung von Goethes Faust (von Carl Schöne,s. IV. Abt. (Br. an J. P.), VIII, Nr. 227).

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_361.html)