Von Jean Paul an Richard Groote. Bayreuth, 13. Juni 1823.

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Brieftext

Baireut d. 13ten Jun. 1823

Meinen herzlichsten Dank für Ihre so wohlwollende Erfüllung
meiner Wünsche, vortrefflicher Groote! — Desto mehr ist jede mögliche
Erwiederung meine Pflicht. Daher muß ich die Preisbestimmung des
alten Sauterne Weins durchaus Ihren Händen anvertrauen, damit
Sie nach so langem Verborgen nicht Schaden leiden; und mit Freuden
werd’ ich Ihnen jeden Preis bei meiner Überzeugung Ihrer Gerechtig
keit bezahlen. Den besten Beweis von diesem Glauben geb’ ich Ihnen
durch die Nachricht, daß ich den Wein schon vor einigen Wochen habe
abziehen lassen. Mit der Zeit wird er mir, zumal bei dem Wechsel mit
Roußillon, so gut bekommen wie meinen Freunden. Meinem närrischen
Nervensystem bekam letzter trefflich, der Graves von 1815 weniger und
der von 1814 am wenigsten. Künftigen Herbst werd’ ich Sie auch um
Proben Ihres R[oußillon] in Aschaffenburg ersuchen.

Wird die das Regenwetter immer begleitende Gewitterhitze dem
reisenden Weine nicht schaden?


Noch einmal bitt’ ich Sie um meine vollständige Rechnung, damit
ich sie sogleich mit Einem Wechsel saldiere. — Mit wachsender Hoch
achtung und Liebe


Ihr
ergebenster
J. P. Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: FDH. 2 S. 8º. Notiz des Empfängers:den 23 beantw. K: Groote 13ten Jun.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_383.html)