Von Jean Paul an Joseph Max. Bayreuth, 28. Oktober 1823.
Brieftext
Ihre mich immer erfreuenden Briefe möcht’ ich gern mit Ja be
lohnen, wenn ich nur könnte. Herzlich hab’ ich Sie als Mensch
und als
Geschäftmann liebgewonnen; es fehlt daher uns beiden
nichts — als
an Manuskript. Jetzo arbeit’ ich an
meiner „Selina oder über die
Unsterblichkeit“ und Gott gebe, daß sie — ungeachtet, oder
vielmehr
wegen so vieljähriger Vorarbeiten — zu Johannis
1824 erscheint.
Erst dann fang’ ich ein sehr großes Werk von
mehren Bändchen an,
das vielleicht oder wahrscheinlich sich in Breslau
typographisch ver
körpert, das aber auch viele
Schöpfungtage braucht. Freilich könnt’
ich während dieser
Verlag-Pausen die Sammlung der Rezensionen etc.
geben; aber auch diese kostet, zumal bei einigen Zusätzen,
Zeit.
Mögen Sie für den Katzenberger nicht nur durch bloßes
Aner
kennen Ihres Aufwandes, sondern auch
durch Vergüten desselben belohnt
werden!
Der liebenswürdige kindliche P[ohl] kann
Ihnen allerlei von seinem
frohen Abende bei mir erzählen.
Mit wahrer Liebe etc.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_402.html)