Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Julie Gräfin von Egloffstein. Bayreuth, 3. Oktober 1824.

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Brieftext

Ihr Blatt, verehrte Julie, ist weiß wie die Blüten; und die Kunst
werke Ihrer Hand sind ihre Früchte. Mein Blatt ist nur grün wie das
Laub, das die Blüten umgibt, aber es ist doch noch nicht verwelkt,
sondern die Hoffnung grünt fort, Sie wiederzusehen.


Baireut d. 3. Okt. 1824.
Zum Andenken eines fern zurück gewichnen,
aber noch immer in die Gegenwart herüber
blühenden Tags.
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Privatbesitz; (Textgrundlage ehem. Kat. 258 Stargardt (April 1926)), Nr. 277. Grünes Kartonpapier. K: Ins Stammbuch d. Julie Eglofstein 4. Okt. i 1: Papierdr.2,147. i 2 (nach alter Abschrift): Alt-Weimars Abend; Briefe und Aufzeichnungen aus dem Nachlasse der Gräfinnen Egloffstein, München 1923,S. 173. 267,29 Blatt] danach wickelt Juliens K 30 Julie] aus Luise H (vgl. Nr. 450) 31 nur] fehlt K 33 die Hoffnung grünt] immer grünt dieHoffnung K 34 Zum bis gewichnen] Zum zurück gewichnen Andenken einesschon fernen K

Julie von Egloffstein (1792—1869), die dichterisch und künstlerischbegabte dritte Tochter des Grafen Leopold von Egloffstein, eine großeVerehrerin J. P.s, besonders des Titan, hatte ihn im Sommer 1821 inBayreuth besucht und ihm eine Zeichnung von Linda versprochen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_452.html)