Von Jean Paul an Joseph Max. Bayreuth, 10. Oktober 1824 bis 17. Oktober 1824.
Brieftext
Endlich bin ich, mein hochgeschätzter Freund, zu einem Entschlusse
gekommen, der die Erfüllung Ihrer Wünsche wenigstens
anfängt. Seit
dem Winter will sich mein linkes
Auge dem grauen Staar und mein
rechtes gar dem schwarzen
nähern. Ich lese und schreibe nur mit der
Brille. Dieser,
wenn auch nicht unüberwindliche Schreibfeind ver
zögert die Herausgabe meiner Selina bis zu Ostern. Sollten Sie nun
noch vollends die Ausarbeitung des für Sie bestimmten
großen Werks
abwarten: so verschöbe sich unsere Wiederverbindung
zu lange. Da
her will ich Ihnen auf
Ostern 1825 die Sammlung meiner Vorreden
und Rezensionen geben, mit einem Anhange neuer Bemerkungen. Das
Buch wird
wie Katzenberger gedruckt. —
Der Titel wird wahrscheinlich sein: „Kleine Bücherschau
(oder
gesammelte Vorreden und Rezensionen,) nebst
einer ungedruckten Aus
wahl
literarischer Flüche, Wünsche und dergleichen, von Jean Paul.“ —
(5 Ld’or pro Bogen; alles sonst
wie bei Katzenberger. 1 Alphabet.)
Sie sehen aus dem Ausstreichen die Fehltritte kranker Augen. —
Leben Sie froh!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_456.html)