Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 11. Mai 1820.

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Brieftext

[ Bayreuth, 11. Mai 1820. Himmelfahrt]

[Unter einem Brief von A. Beyfus vom 26. April 1820]

Dieser Brief verfinsterte mir den herrlichen Himmelfarthmai anfangs
durch einen nahen Verdacht, bis ich endlich im Tagebuch meinen Trost
und blos Seine unsägliche Reue über seine unbeantworteten Briefe
bei seiner eben so großen Überschätzung meiner fand. Es waren zwei
phantasiekräftige Briefe aus Hamburg, die ich immer beantworten
wollte, die ich aber jetzo im Abgrunde des Briefkoffers nicht erfischen
kann. Geantwortet muß jetzt werden, wenn ich nur Seinen Namen weiß.
Ach Emanuel, oder Otto, macht mir doch das unentbehrliche Geschenk
mit Seinem Namen! In Euerem bessern Gedächtnis wohnt er gewiß
noch.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP, s. IV. Abt. (Br. an J. P.), VIII, Nr. 29. J: Wahrheit 8,319.

Vgl. Nr. 50†. Vita-Buch Nr. 521: Himmelfahrttag: der schönste Maimorgenin Miedels Garten. Da kam das Paket aus Hannover, dessen Brief ich anfangsfür den eines Selbmörders hielt und mir so den Duftmorgen durchtrübte, bisich endlich durch weiteres Lesen den Irrthum und die Trübung verlor. Der Briefwar nur mit A. B. unterzeichnet.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_46.html)