Von Jean Paul an Fürstin von Hohenzollern-Hechingen Pauline. Bayreuth, Ende Oktober 1825.
Brieftext
Eure hochfürstliche Durchlaucht!
Die Tage in Löbichau — die geistreichen Freuden der Abende — die
himmlischen Töne, welche in Ihrem Gesang nur flohen um
verschönert
wiederzukehren, alle diese Himmel einer
schönern Zeit, welche Sie
schaffen halfen, können von Ihnen
als der Schöpferin in der immer
wiederschaffenden Gegenwart
leichter vergessen werden, als von denen,
die, wie damals der
Verfasser dieses, das Glück hatten, in Ihrer Nähe
mitzugenießen.
Dieser ungewöhnliche Eingang soll bei Euer Durchlaucht die unter
thänigste Bitte vorbereiten für einen
damals glücklichen Zuhörer Ihrer
Tonwelt, welchem jetzt
Staarblinde Augen die andere halbe Welt ent
ziehen. Jene Bitte ist nun die, daß Eure hochfürstliche
Durchlaucht,
bei der jetzigen Herausgabe aller meiner
Werke von 60 Bänden, Ihre
große Vermittlung bei Sr. Dchl. dem Herrn Fürsten
von Metternich
verwenden, um in den kaiserlichen Erbstaaten das
Privilegium gegen
den Nachdruck zu erhalten.
Möge das hohe Wohlwollen Ihrer hochfürstlichen Durchlaucht, das
so oft den Verfasser dieses beglückte, auch hier sich für
seine innigsten
Hoffnungen wiederholen.
unterthänigst gehorsamster
J. P. F. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_506.html)