Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 3. November 1815.
Brieftext
Ich danke Ihnen, mein guter Cotta, für die so schnell
gesandten
Freiexemplare und die 600 fl. Hier leg’ ich die
Honorar-Berechnung
der 2ten Herbstblumine bei. Ich
bitte Sie um den noch kleinen, sehr
kleinen Rest und
um das Honorar des Damenkalenders. Man spürt
es immer, wenn man 1000 fl. jährlich weniger einnimmt,
zumal
wenn man wie ich, außer der eben gedachten
primatischen Pension
weiter keine Hülfquelle hat als das Dintenfaß. Da Ihre
Ordnung
so groß ist wie Ihre Geschäfte — beide sind eben
correlata — so kann
es
Ihnen nicht schwer werden, meine Bitte zu erfüllen, nämlich
nachzusehen, ob 500 Exemplare von der Levana oder 500
von
der Vorschule abgesetzt sind; in
welchem Falle ich dann nach
unserer Übereinkunft (vid. meinen
Brief vom 22. Dec. 1811 und
den
andern vom 10. Jul. 1812) für jeden Druckbogen noch 1 Ld’or
nachgezahlt erhalte. Verzeihen Sie meine
Geld-Vorrechnungen;
Sie wissen, ich zögere oft Jahre
damit.
— Zur Ostermesse wird mich meine Arbeitsamkeit an meinem
großen komischen Roman schwerlich etwas geben lassen.
Die Druckfehler des Aufsatzes im Damenkalender bitt ich im
Morgenblatte anzeigen zu lassen. Sie zerdrucken und
zerdrücken
den Sinn zu sehr. Mit unveränderlicher Liebe und
Hochachtung
J. P. F. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_105.html)