Von Jean Paul an Johann Andreas Ortlof. Bayreuth, 12. Februar 1817.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 12. Febr. 1817 ]

Verzeihen Sie den ältern Titel, da ich einen neuern zwar gewiß
voraussetze, aber nicht weiß. Nur eine einzige Tagreise trennt unser
Jetzo und Sonst; und doch sind Sie mir so unsichtbar. Ihr Bücher
schreiben wäre freilich die schönste Sichtbarkeit.


Leider komm’ ich mit einer Bitte zu Ihnen, mit der ich in Coburg
niemand anders zu plagen finde. Nämlich mein Sohn Maximilian
bedarf am ersten März, um unter die Kommunikanten eingeschrieben
zu werden, einen Taufschein von dem Geistlichen, der ihn 1803 im
November getauft, und dessen Namen ich rein vergessen habe. Sogar
einen Impfschein — den körperlichen Taufschein — hab’ ich vom
Doktor Sommer nöthig — So viele Scheine brauchten die Apostel
bei dem ersten Abendmale nicht.


Darf ich Sie bitten, die Scheinaussteller zu veranlassen?


Mit Genuß erinnere ich mich unserer vergangenen Krieg- und
Kreuzzüge auf dem Adamiberg. Möcht’ ich Sie hier einmal sehen,
gleichgültig ob in Krieg oder Friede. Leben Sie recht wol!

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (von Emmas Hand): An Polizeidirekt. Ortlof. 12 Febr. Darüber mit Blei von Jean Pauls Hand: 1802 24 Sept./1803 9 Nov. (Emmas und Max’ Geburtstage)

Vgl. Br. IV, Nr. 384†. Adamiberg: vgl. Br. IV, Nr. 468.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_257.html)