Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 14. November 1817.
Brieftext
Mein guter Cotta, warum muß ich Sie so plagen und Ihr Feder
perpetuum mobile noch stärker beschleunigen? — Doch Ihre
Güte
und Geduld, womit Sie jede Einwendung beantworten,
wird meinem
Rechte noch einen letzten Epilog verzeihen. Mit
dem Neujahr
aufsatze des Morgenblattes für
1816 (die Gesichter des Ja-
nus) sind wir jetzo auf das Reine. Noch aber fehlen die
beiden
andern desselben
Jahrs, und der für dieses. Auf der Seite
gegen über hab’ ich mit größter Genauigkeit und im Nothfalle
lieber
mit einem Minus die
Spalten der restierenden Aufsätze aufgezeichnet.
Die Spalten
der Titelblätter, wo Titel und Motto so viel Raum
einnehmen,
hab’ ich aus Unkenntnis ihrer Be〈Ab〉rechnung be
sonders aufgeführt, wie Sie hier mit Ihrem rechten Auge
längst
gesehen haben. Ihre Abwesenheit und Vortheile der
Ausgleichung
lassen mich wünschen, daß wir aus diesem
Jahre mit völlig abge
thaner Abrechnung
in ein neues übergehen.
Dreiviertel meines Aufsatzes für 1818 sind ins Reine vollendet.
Niemand kann Ihnen wärmere Wünsche ins Land der Schönheit,
in welchem Sie die Länder der Arbeit verschmerzen wollen,
nach
schicken als ich! Es geh’ Ihnen
wol; nur kommen Sie auch bald
wieder zurück!
Jean Paul Fr. Richter
Koehler hat beide Posten, 98 fl. und 114 fl., ordentlich
übersandt.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_351.html)