Von Jean Paul an Caroline Richter. Hof, 30. August 1819 bis 31. August 1819.
Brieftext
Meine Gute! Um 5 Uhr kamen wir an. Kutscher, Kutsche und
Pferde sind so gut, daß ich sie immer miethen werde. Jetzo um
6 Uhr sitz’ ich froh da und passe auf 8 oder 9 Uhr (denn
früher kann
nichts kommen, ja vielleicht erst morgen).
Die Fahrt wurde durch
alle Kleinigkeiten
verschönert, und der Himmel gab die besten dazu her.
Abends als ich von Otto kam, waren die 2 Begleiter mit
Extra
postpferden. Jetzo um 6 Uhr wird nach
Gera gejagt, wo um 5 Uhr
entgegen gefahrne Damen warten, damit man abends um 6
Uhr
Mittags in Löbigau esse.
Der Tag wird anstrengen. Der Reise
marschall Firks ist kein Jüngling mehr und ein rechter Mann.
— Die Emma wird ihr
[!] mehr geschrieben
habe[n]. — Bezahle
gleich den Fantaisie- und den
jetzigen Kutscher und den Büchsesack.
— Ich möcht[e]
dir noch gern recht viele Worte der Liebe sagen;
aber ich habe keine Zeit, sage du sie mir durch die Bomhard. Leb
wol, geliebteste theuerste Seele!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_568.html)