Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 1. November 1809 bis 1. November 1809.
Brieftext
Guten Abend!
Nach meinen Beinen zu urtheilen — denn ich aß gestern mit
Weib und Kind bei der Rollwänzel, d. h. vortrefflich —
steht der
Friede auf guten Füßen, um so mehr da ich gestern noch 2
Meilen
hätte zu gehen Kraft gehabt.
Seltsam! Wahrlich jenes schrieb ich am Morgen — der Abend
steht nur wegen der Absendungszeit da —; jetzt um 4 Uhr bekomm
ich die Friedens Bedingungen.
Ich wollte dich heute, wären nicht zu viele Läuferinnen im Gange
gewesen, eigentlich fragen, wie die
Titel des Weim[arischen]
Erb
prinzen und dessen Frau sind; ja, wenn
möglich, wie die Vornamen;
und wie innen und außen, und oben und mitten und unten
alle
Anrede geschickt zu setzen.
Indeß bedarf die Erfüllung meiner Bitte keiner Eile; denn ich
habe ja das dedizierliche Buch noch nicht.
Donnerstags. Eben find ich den Zettel. — Deine Magd hält
wenig aufs Antworten und gab deines unten an der Hausthüre
ab. Ich danke dir für deine Mühe. Hätt’ ich nur ein Buch, um
deine zu sparen! Denn [ich] behalte
dergleichen nicht.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_172.html)