Von Jean Paul an Johann Leonhard Schrag. Bayreuth, 21. Oktober 1811.

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Brieftext

Bayreuth d. 21. Okt. 1811

Ich sage Ihnen Dank für die schönen Freiexemplare und die
pünktlichste Abtragung der letzten Hälfte des Honorars und des
Agio. Dieses Blättchen gelte als Quittung. — Sie klagen über
Voreiligkeit des Druckers; — ich klage nach, denn außer neuen
Druckfehlern findet sich auch ein willkürlicher Abdruck des Abcbuchs
(z. B. die oben fortgehende Abcde etc. Zeile fehlt). Indeß muß man
das Beste reden zu — gedruckten Sachen.


Ich hoffe künftig noch mehrere Geschäfte, zu welchen noch dazu
unsere Nähe einlädt, mit Ihnen zu machen. Vertragen sich Ihre
schon eingegangnen Verbindlichkeiten vielleicht mit der Annahme
eines stärkern Werks von mir in den nächsten Messen? —

Leben Sie recht wol! Und grüßen Sie von mir den trefflichen
Schubert und Schweiger.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Bayer. Staatsbibl.; ehem. Carl Schrag, Nürnberg. 2 S. 8°. K: Schrag 21 Okt. (vorher durchstr. Schrag 14. Okt.) J: Euphorion II, 620×. B: IV. Abt., VI, Nr. 181.

Schrag hatte die Resthälfte des Honorars für Fibel nebst Agio (vgl. Nr. 536) in Höhe von 526 fl. 48 kr. gesandt, ferner 12 Freiexemplare auf Schreibpapier und die letzten Aushängebogen, zwei Beischlüsse von Mohr & Zimmer und einen Beischluß an den Bayreuther Buchbinder Hofmann. Er hatte sein Bedauern ausgesprochen, daß der Drucker eigenmächtig das Werkchen geschlossen habe, bevor die letzte Druckfehleranzeige eingetroffen war. Bei dem künftigen stärkern Werke ist wohl an den Kometen zu denken.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_553.html)