Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 24. August 1812.
Brieftext
Wir sind endlich, seit Ihrem letzten vom 8. August, ins Reine
und Feste; wiewol im Reinen waren wir beide immer, nur
nicht
im Festen. So bleib’ es!
In der Mitte Septemb. bekommen Sie unfehlbar die beiden
ersten Bände der Vorschule, welche
gerade so viele Zusätze erhielten,
daß sie sogar ein vorlesender Professor gebrauchen könnte.
Der
dritte Band, woran ich arbeite, bedarf weniger
Mühe, da ich nichts
ihm zuzufügen habe als neueste Satiren
auf neueste Zeit.
Die Levana ist von mir ganz
vollendet, und nur das Abschreiben
ist nachzubessern.
Kein Eil-Setzer kann mich einholen; und Sie können nicht zu früh
anfangen lassen zu drucken.
Ich bitte Sie, wenn Sie in den Meßkatalog die Anzeige der
Vorschule geben, daß Sie beisetzen — was schon bei der Levana
hätte geschehen sollen —: vermehrte
und verbesserte Auflage.
Ich habe hier dem Justizkommissar Schoepf, welcher die
Ge
schäfte des Hofpredigers Münch in Stuttgart besorgt, als
gerade
des letztern Bruder eine Zahlung von 1000 fl. an jenen zu
machen
hatte, eine Anweisung auf Sie von 335 fl. rh. gegeben,
indem ich
zu den — schon in Leipzig
zur Ostermessenach Ihrem werthen vom 12ten Apr. zu erhebenden —
65 fl. rh. noch 270 fl. rh. oder 30 Louisd’or aber ohne Agio
setzte, welches letztere Sie künftig berechnen werden.
Ich ersuche Sie daher, diese 335 fl. rh., wie sich die Kaufleute
ausdrücken, nach Sicht zu honorieren.
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_667.html)