Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Ende Dezember 1813.

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Brieftext

[ Bayreuth, Ende Dez. 1813 ]

Guten Abend, Alter! Beinahe hätt’ ich mein verflucht langes
Ding selber gebracht. Es ist weniger Dichtkunst darin als ein Ein
fall-Vademekum. Aus dem Plane hätte bei einer größern Freiheit
als ein Morgenblatt einräumt, etwas Besseres werden können.
Kannst du mir es Morgen gegen Abend wieder geben? Ich lege
als Gegengift das Journal de l’Empire bei, das ich las, um mich
zu ärgern. — Hier ein Brief an die Lochner. — In meiner Quittung
hab ich doch den Großherzog breit hingeschrieben, aus Dankbar
keit und weil sonst alles sine die et consule wäre. Dieses Viertel
jahr bekomm’ ich schon nach der juristischen Regel: dies inceptus etc.,
denn im Oktobermonat war ja alles noch primatisch.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. 353,8 darin] nachtr. Einfall-] nachtr.

Mit dem Manuskript „Mars und Sol“. Der Großherzog (Dalberg) hatte im November 1813 abgedankt, wodurch Jean Pauls Pension in Frage gestellt war. Darum wohl auch der Brief an die Lochner.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_819.html)