Von Jean Paul an Heinrich Graf von Einsiedel. Bayreuth, 27. August 1814.
Brieftext
Verzeihen Sie mein Schweigen und mein — Schreiben ... Sie
waren mir immer ein wahrer Prophet, wenn Sie etwas Gutes
weißagten — und darum waren Sie mir selten einer —; ich hoffe,
daß Sie es jetzo noch weniger sind, wo Sie kein Gutes weißagen.
Blos aus Überfluß an Verstand, an Welt und Hofkenntnissen
wären
Sie z. B. unfähig gewesen, das glückliche Jahr 1813
vorauszusagen..
Übrigens deuten alle Zeichen der Zeit, der
gekrönten Mäßigung und
Unpartheilichkeit dahin, daß der
Friedens Kongreß den Kriegs
Kongressen ähnlich bleiben etc.
... Waten Sie unerkältet durch den
frostigsten
Zeitraum des Lebens, den der Unentschiedenheit und des
Harrens hindurch.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_919.html)