Von Jean Paul an Karl Theodor Reichsfreiherr von Dalberg. Bayreuth, 12. Oktober 1814.
Brieftext
Allergnädigster Großherzog und Herr!
Mögen Euere Königliche Hoheit das „Museum“ so nachsichtig
und liebend aufnehmen, als Sie früher dessen einzelne
Aufsätze, die
jetzo verbessert sich nähern, ungedruckt
gelesen.
Die Vorrede wiederholt den Dank, welchen die Wissenschaften
Ihnen schuldig sind, Sie mögen schreiben oder regieren.
Hier bringt Ihnen — dem ersten, einzigen und bis jetzo letzten
Augustus meiner Muse — mein Herz den besondern Dank für Ihre
jährliche Hülfe im vorigen Zeitensturm, die gleichsam
der Ableiter
der Kriegsgewitter gewesen war, und deren
Andenken nicht mit der
Zeit, in der und aus der sie hob,
vergehen kann.
Möge die Abendröthe Ihres Lebens noch lange den deutschen
Himmel schmücken, so wie die Aurora desselben ihn nie
verlassen hat.
1814
allerunterthänigster
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_937.html)