Von Jean Paul an Carl Friedrich Kunz. Bayreuth, 18. November 1814.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 18. Nov. 1814 ]

— Die Weine betittelten sich auf der Zunge selber ohne Ihren
Sortenzettel — so gern ich mich von dem literarischen Sternen
himmel in der dunkeln Dezemberzeit erleuchten ließe — fast zu
callotisch — Der Humor ist rein, die Flamme seiner Phantasie hoch
genug, um alles Düstere zu zeigen, und seine Einbürgerung der
prosaischten Alltäglichkeit in die poetischte Ewigkeit originell und
kühn. Nur muß er solche Kräfte nicht für eine einzige Bahn ab
nutzen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Kunz d. 18. Nov.

Vgl. Nr. 922†. Kunz hatte den 3. Band von Hoffmanns „Fantasiestücken in Callots Manier“ geschickt, der den „Goldenen Topf“ enthält.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_949.html)