Von Jean Paul an Johann Chr. Martin Miedel. Bayreuth, Ende 1814.

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Brieftext

[ Bayreuth, Ende 1814? ]

Aus dem Korrespondenten erseh’ ich, daß Sie unter allen beweg
lichen Gütern Ihres Hauses nichts elenderes haben als Ihre —
Dinte ist. Ich schicke Ihnen daher ein Gläschen sogenannter alter
Dresdner Dinte, weil ich gern wieder eine frische ansetzen will und
doch zuviel Vorrath noch auf dem Lager habe. Es ist freilich nur
ein schwarzer Dank — wenn auch nicht Undank — für Ihre Garten
früchte. Sie ist — gerade als Widerspiel der deutschen und fürst
lichen Verhandlungen — flüßig, gewinnt durch die Zeit, glänzt;
und schimmelt nicht.


Richter

N. S. Aber Ihr Dintenfaß werde vorher, ehe eingegossen wird,
rein ausgewaschen.


[Adr.] Herrn Kammerrath Miedel. Mit einem Gläschen Extra-
Dinte.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBB, Slg. Autogr.: Paul, Jean, Blatt No. 8?; ehem. Slg. Apelt, Zittau. 966,4 haben] aus besitzen 10 flüßig] davor gestr. sehr

Datiert nach Nr. 936, 938 und der Anspielung auf den Wiener Kongreß.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_966.html)