Von Jean Paul an Philipp Konrad Marheineke. Bayreuth, 18. März 1806.

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Brieftext

Bayreuth d. 18 März 1806

Gibt es keine Möglichkeit und Post mehr, daß ich meinen Luther
und Anti-Mannsfeld wieder bekomme, lieber Marheineke? Mein
Freund Thieriot, der in acht Tagen abreiset, möcht’ ihn noch vorher
lesen. Ich bitte Sie darum. Könnten Sie in solcher Eile noch Grüb
ners Gedichte beilegen: ich würde Ihnen doppelt danken. Nach
Ihrer Probe bin ich froh, daß wieder neuer Geist in die Kirchen
geschichte kommt, die immer so leer wie die Kirchen selber ist. —
Die organischen Kügelchen zu meiner Abhandlung über die Reliquien
sind ohne meine Zeugung durchaus unfruchtbar. — Leben Sie wol
und grüßen Sie Mehmel und Ammon und das Buch Haman.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. Kat. Meyer & Ernst, Berlin (1930), Nr. 308. 2½ S. 8°. K: Marheinecke 18. März. * J: Dorow 5,26. A: IV. Abt., V, Nr. 87.

Vgl. Nr. 168†. Marheineke sandte den Luther-Aufsatz und Grübels Gedichte, die Jean Paul wohl gemeint habe. Von Johann Konrad Grübels „Gedichten in Nürnberger Mundart“ waren damals drei Bändchen erschienen (1798—1803); Goethe hatte sie 1805 in der Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung günstig rezensiert; s. 88, 29f. 83, 26 Probe: von Marheinekes „Universal-Kirchenhistorie des Christenthums“, Erlangen 1806. 28 Abhandlung über die Reliquien: vgl. Bd. IV, Nr. 80, 46,36f†. 30 Den geliehenen Hamann-Band hatte Mehmel noch nicht ausgelesen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_202.html)