Von Jean Paul an Philipp Konrad Marheineke. Bayreuth, 28. April 1806.
Brieftext
Ich bedarf Ihrer ganzen Güte zur Entschuldigung meines
Schweigens, das ein Ja oder Nein auf Ihre Frage verschob. Indeß
ist eben meine Antwort — dieß entschuldige ein wenig das Schweigen
— keines von beiden. Ich will nämlich gern meinen Aufsatz über
die
Reliquien für Ihr Taschenbuch vollenden — obgleich nur
dessen
Hälfte ernsthaft wird — aber ich habe nur dazu
einen längern
Spielraum, nämlich Zeitraum nöthig. Erst im
August hab’ ich meine
Erziehungslehre vollendet; dann hab’ ich
für Kanne’s allgemeine
Mythologie eine Vorrede versprochen. Es käme nun darauf an,
ob mein Aufsatz Anfangs Septembers nicht zu spät komme.
Im andern Fall würd’ ich ihn also für das künftige Jahr
Ihnen
anbieten, falls das Taschenbuch sich selber so lange
verspäten
wollte.
Ich danke Ihnen sehr für Ihr gütiges Darlehn von Grübels
Gedichten. Er gehört freilich nur zum Landvolke am
Musenberge.
Leben Sie wol. Ich grüße Sie und unsere Freunde.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_213.html)