Von Jean Paul an Johann Friedrich Vieweg. Bayreuth, 22. März 1806.
Brieftext
Ich biete Ihrer berühmten Buchhandlung mein neuestes Werk
„Levana oder Erziehungslehre von Jean
Paul“ für die künftige
M[ichaelis]
M[esse] 1806 an unter folgenden
Bedingungen
chen, jedes zu 20 Druckbogen (vielleicht einen Bogen mehr oder
weniger) — und brochiert —
der Aesthetik ähnlich — sechs Louisd’or in Gold, falls Sie eine
Auflage von 2500 Exemplaren machen —
vermuthlichen Honorars; — das ⅔ zur M[ichaelis] M[esse] —
den Foderungen sondern schon zu den Voraussetzungen.
Das Werk selber ist für die höhere 〈elegante〉 Welt und die
Mütter didaktisch geschrieben — geht von dem Allgemeinsten, dem
Geiste der Zeit, der Bildung zur Religion etc. bis zu den bestimmtesten
Regeln herab, über Spiele, Freuden, Strafen etc. der Kinder
—
Von der Ausbildung des Menschen bis zu einem Briefe
über Bildung
der Fürsten, der Weiber etc. und bis zur
physischen Erziehung —
Es ist wie meine Aesthetik eine Frucht
oder Blüte langer Samm
lungen und Jahre und Erfahrungen — Nur
zuweilen wird der
didaktische Ton durch den Nachschlag eines
komischen unterbrochen
oder geschlossen.
Da ich mich noch des Vergnügens Ihrer persönlichen Bekannt
schaft erinnere: so würde ich mich freuen, es verdoppelt zu
fühlen
durch ein handelndes Verhältnis mit einem so
berühmten Ver
leger. —
N. S. Ich bitte Sie um Eile des Antwortens.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_206.html)